Ausgabe: Skepsis & Applaus
Zögern, Zaudern, Zweifeln – dem Dreiklang haftet etwas zutiefst Negatives an. Dieser skeptische Hang abzuwarten, etwas gedanklich abzuschreiten anstatt uneingeschränkt zuzustimmen, trifft immer mehr unsere gesellschaftliche Ablehnung, die sich zusehends pragmatisch im Fluchtpunkt eines Common Sense ausrichtet.
Aus aktuellem Anlass werfen wir daher die Frage nach der Kompetenz von Skepsis auf. Der Skeptiker ist berührt von dieser Welt und widersetzt sich ruinösen Zustimmungen und Versprechen. „Skepsis ist das kleine Nein zum großen Ja“, wie es der Philosoph Ode Marquard beschreibt, da der Skeptiker den Glauben an eine bessere Antwort, ja eine bessere, gerechtere Zukunft noch nicht aufgegeben hat. Applaus dagegen ist eine sinnliche Form der Zustimmung, ein Akt der Affirmation, der von Respekt und Hingabe zeugt.
Das vorliegende Heft ermisst die Synthese von Skepsis und Zustimmung: Wir beleuchten in dieser Ausgabe hintergründig Arbeiten international erfolgreicher und aufstrebender Nachwuchskünstler, darunter Cyprien Gaillard, Danh Võ, Aernout Mik, Mark Lombardi, Harun Farocki, Aleksandra Domanovic und Stefan Mildenberger, werden aufwändig präsentiert.
Sinnliches Vergnügen des Einlassens verbinden wir mit einer Skepsis, auf welche uns erlaubt ist zu antworten: „Versuchen wir’s!“
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